2011 - KITZBÜHL




Kitzbühl 21. - 23.01.2011


Nach so langer Abstinenz war die Vorfreude auf den Old-Friends-Ausflug nach Kitzbühl riesen gross. Insbesondere wurde die Stimmung durch Patrick Widler mit den Schlagwörtern wie Hahnenkamm-Rennen und Lindsey Vonn mit dem amerikanischen Team aufgepeitscht. Des letzteren bemerkte zu diesem Zeitpunkt niemand, dass das Kitzbühl-Rennen nur für die männliche Ski-Fahrern bestimmt war. Ludi Meier – Organisationprügelknabe von Patrick Widler – hat für uns noch kurzfristig die Unterkunft organisiert. Danke Ludi – sonst hätten wir alle zusammengepfercht und in zwei Autos aufgeteilt, schlafen müssen!
Die Wohnung war dann für eine Woche gebucht. Ludi hatte die Ehre als erster am Tatort einzutreffen und die Gegend für uns zu rekognoszieren (Mittwoch). Musti und Roland wollten ihn natürlich bei dieser verantwortungsvollen und grossen Aufgabe nicht ganz alleine lassen. Aus diesem Grund haben Roland und Musti alles liegengelassen, alle Termine verschoben und sich Hals über Kopf am Donnerstag auf die Reise zu unseren Nachbarn im Osten begeben. Sie wussten, wie wichtig diese Aufgabe war!!!
Am Ort des geschehen angekommen, wurde natürlich als erstes mit Ludi angestossen. Die Reise machte durstig. Nach einem sehr kurzen Check-In im Zimmer (Koffer ins Zimmer geschmissen), gingen wir dann schon los ins Zentrum von Kitzbühl. Nach einem kurzen Stadtrundlauf wurden verschiedene Bierstände und verrauchte Bars unter die Lupe genommen bevor wir, für eine kleine Verschnaufpause, bei einem kleinen Italiener mediterrane Köstlichkeiten zur Verstärkung zu uns nahmen. Danach ging die Suche weiter nach der richtigen Location für die kommenden Abende. Schon nach wenigen Metern hatten die drei schon den richtigen Richer.
JIMMY'S . Das war es, das muss es sein. Mit feinem Leder bekleidete Wände, neon-blau leuchtende Barbelichtung und ultraviolete Leuchten. Da fühlte man sich auf Anhieb wohl, geborgen und in Sicherheit. Ob unsere Nachzügler diese Innendekoration je einmal wirklich realisieren würden?!?!

Tag 2.
Mit einer kleinen Verspätung kam am Freitag auch der Rest der Truppe an. Treffpunkt Sesselbahn Kirchberg. Schon ging es los auf die Piste. Vorbei am Starhäuschen (allzu viele Ski-Fahrer standen nicht mehr da oben – soviel zu der kleinen Verspätung) nahmen wir gegen eine kleine Gebühr den abgesperrten Teil neben der Rennpiste als Route. Wir betrachteten die letzten übrigen gebliebenen Ski-Fahrer unten bei einem kleinen Imbisszelt neben der Piste. Natürlich mit Bier und Würstchen. Nach ein paar Schwüngen auf den Pisten von Kitzbühl und der Inspektion der morgigen Abfahrtsstrecke fuhren wir dann gegen den Abend langsam wieder nach Kirchberg. Auf der Piste wurde noch eine kurze Verschnaufpause in einem IGLU abgehalten, wo wir auch Musti der zwei Stunden vorher die Pause begonnen hatte, abgeholt haben.
Nach diesem sportlich sehr anstrengendem Tag waren wir dann am Abend auch schnell auf der Suche, nach was Kraftspendendem. Schnell war ein Restaurant gefunden der unseren Ansprüchen genügte. Rindsfilet!! Zauberwort bei jedem Old-Friends Ausflug. Nach dieser Verstärkung liefen wir dann auch direkt zu diesem Jimmy's. Diese auserwählte Bar vom Vorabend. Was am Abend vorher noch mit gut besucht bezeichnet wurde war heute bereits sehr gut besucht. Wir, sechs Jungs, wurden aus diesem Grund vom Türsteher direkt in den oberen Stock barrikadiert. Unten Hölle Los – oben tote Hose. Deshalb vergingen auch keine fünfzehn Minuten, nach der Bestellung der ersten Vodka Flasche, bis sich die Ersten nach unten schlichen. Die Vodka-Flasche, wurde später nach unten "transferiert", von den Serviertöffs versteht sich!. Jimmy's erwies sich als Volltreffer für die gemütlichen und durstigen Abende.Der Samstag – der Didier Cuche Tag.
Am Morgen des grossen Tages hatte es niemand so wirklich eilig auf die Piste zu kommen. Deshalb gingen wir den Tag nach dem Ausschlafen gemütlich mit einem kleinen Frühstück an. Danach kontrollierten wir dann die Starthütte, schauten kurz ins Fahrerlager, ob alle Sportler anwesend sind bevor wir dann die ersten drei Fahrer beim Start beobachteten. Danach rutschten wir wieder wie gewohnt, gegen eine kleine Gebühr, der Rennpiste entlang nach unten. Nach diversen Stopps, auf der Suche nach einem geeigneten Platz um das Rennen zu betrachten, waren wir auch schon schnell wieder beim Zielhang. Einfach nur imposant der Anblick auf den Zielhang. Zehntausende von Fans und tosender Lärm liessen keinen kalt. Da war man sofort vom Rennfieber angesteckt. Platziert zwischen dem Zieleinfahrtshang und einem Grossbildschirm konnten wir dann auch das Rennen hervorragend geniessen. Dann war es soweit Didier Cuche schoss aus dem Starthäuschen. Als ob der Hang nicht schon steil genug wäre, gab er noch mit den Stöcken zwei- dreimal an um noch zusätzliche Geschwindigkeit zu gewinnen. Die Zuschauer tobten schon nach der ersten Zwischenzeit. Schon nach wenigen Sekunden war er dann auch schon im Zielhang zu erkennen. Mit 137 KM/H schoss er, an uns vorbei, die letzten Meter der Kannenkammabfahrt hinunter und gewann die spektakulärste Abfahrt mit einem Zeitvorsprung von knapp zwei Sekunden zum vierten mal. Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen in diesem Gejauchze. Der Tag war gerettet und die Reise nach Kitzbühl hatte sich definitiv gelohnt. Dieser grosse Schweizer Sieg musste selbstverständlich am Abend gebührend gefeiert werden.
Die Ziele für den Abend waren gesteckt und wir mussten die Zeit nicht mit der Sucherei verschwenden. Restaurant – Rindsfilet – Jimmy's. Kitzbühl im Ausnahmezustand. Überall Musik, Imbiss-Stände und alkoholisierte, feiernde Menschenmengen. Der Eingang von Jimmy's Bar war in einem Umkreis von 2 Metern belagert. Was vorgestern mit gut besucht, gestern sehr gut besucht betitelt wurde, hatte sich heute in eine Sardinenbüchse verwandelt. Der Türsteher erkannte von weitem Roli und ebnete uns den Weg durch die drängenden Ansteher und wies uns hinein in das Gewühl. Woran lag das wohl – waren wir am Vorabend einfach so nette Jungs oder hatten wir den statistisch durchschnittlichen Umsatz von Vodka kurzerhand in die Höhe getrieben? Frei nach dem Motto wir gehen keinen Schritt zurück, wir sind doch die Oldfriends, befanden wir uns auch schon an einem Tisch und die erste Vodka-Flasche stand bereit. Anscheinen bekamen das nicht alle mit, was mich auch zu der Begründung führt, wieso jeder selber noch eine zusätzliche Vodka-Flasche bestellte. Anscheinend bekam auch niemand mit, dass es an der Bar ausser Vodka in Flaschen auch noch andere Getränke zur Verfügung gestanden hätten! In dieser Menschenmenge und der 20m2 grossen Bar verloren wir uns auch ziemlich schnell aus den Augen. Ludi war nach 5 Minuten schon weit und breit nicht mehr zu sehen. Musti trat dann ca. um 01:30 die Heimreise an. Vergeblich versuchte er ein paar Oldfriends, für die Heimreise, telefonisch zu erreichen. Vergeblich! Keine zwanzig Minuten im Bett kam dann auch schon der Rest der Truppe. Verwunderlich das alle zusammen zur gleichen Zeit schon so früh nach Hause kamen. Die Tür geöffnet von Patrick. Nachfolgend links Roli – rechts Zäh und in der Mitte, der zu desolatem Zustand gekommene Nussbi. Es stellte sich dann heraus, dass während der Zeit als Musti telefonisch die Oldfriends aufsuchte, die ganze Gruppe schon an der Feuerwehrübung "Rettet den Nussbi" waren. Christian war es tatsächlich gelungen, leicht überbeschwipst und torkelnd das Auto von Patrick zu finden, sowie mit letzten Kraft der Sprechmuskulatur den nötigen Notruf an Roli und Päde zu starten. Die Notrettungstruppe: beim Auto angekommen lag da auch schon, nicht mehr in wirklichgutem Zustand, das "corpus delicti". Der Patient wurde dann auch sogleich in die Wohnung verfrachtet, in eine sicheren Lage niedergelegt und in sichere Hände übergeben. Da waren die Sanitäter auch schon wieder weg. Die Truppe verzog sich dann in eine nahe gelegene Bar, wo sie sich verdientermassen, von den Strapazen erholen konnte. Martin Zäh hatte das ganz Geschehen wohl am schlimmsten getroffen, so dass er für seine Erholung sein ganzes Geld verprasste das er noch bei sich trug. Roli und Päde übernahmen auch dann die Aufgabe, sich förmlich bei unseren Wohnungsnachbarn für den entstanden Lärmen förmlich zu entschuldigen. Am nächsten Tag erhielt Patrick Widler dann von Nussbi eine gratis Autowäsche, weil sich der am Vorabend Ledierte während der Autofahrt, mit dem Kopf aus dem Autofenster, beim frischen Luft schnappen auch zugleich die Seitentüren zuspachtelte. Man konnte vereinzelt in der Sonntagspresse lesen, dass in der Jimmy's Bar einigen Gästen K.O.-Tropfen in die Drinks geschmischt wurden. Die Polizei ist am ermitteln und sucht Zeugen, wer etwas verdächtiges gesehen hat, melde sich bitte beim nächsten Polizeiposten.
So endet wieder ein Oldfriends-Ausflug und wir freuen uns schon wieder auf den nächsten.
Und wieder war es ein super Ereignis, Unvergessliche Momente und für "leider bereits Verheiratete" gute Vorlagen für eine Schnitzelbank.