2007 - SCHWARZWALD
Tittisee
Autor: Dani
Anfang Oktober beehrten wir zum ersten Mal unser nördliches Nachbarland mit einem Besuch. Nach Titisee in den Schwarzwald verschlug es die Oldfriends. Wer diesen Ausflug wohl geplant hatte? Trotz einem Beifahrer, der vom Navigationssystem keine Ahnung hatte, gelang es Päde, die erste Destination nach ein paar Umwegen zielsicher anzusteuern: Den Glasbläserhof in Todtnau. Was für ein Highlight! Nachdem wir beobachtete hatten, wie sich eine Gruppe Pensionäre auf den Weg in die sagenumwobene Schauglasbläserei aufmachte, beschlossen wir, es bei einem Morgenbier im Restaurant zu belassen.
Dafür lichtete sich während der Weiterfahrt der Nebel und die Sonne erhellte die Gemüter. Päde gab seinem ML 400 mächtig die Sporen. Der Dieselpower brachte uns im Galopp an den Titisee. Dort labten wir uns erst Mal an einem grossen Bier und stärkten uns im Restaurant des Parkhotels mit deutscher Hausmannskost. Bald entwickelten sich auch angeregte Gespräche über den Lauf der Wirtschaft, die Börse und weitere monetäre Themen. Grundtenor: Man darf zufrieden sein, etwas mehr wäre aber nicht schlecht! Zumindest was die Steueroptimierung anbelangt, hat auch Grossverdiener Mäke seit kurzem alle Möglichkeiten ausgeschöpft, indem er mit seiner Gattin nach Wollerau disloziert ist. Nun kann er nur noch unseren Steuerzauberer Christian um Hilfe bitten.
Durch die Fussgängerpromenade steuerten wir nach dem Mahl direkt zum Hotel Maritim an den Gestaden des Titisees. Die Herberge wurde allgemein als akzeptabel befunden – was bei diesen verwöhnten Hotelgästen etwas heisst. Sack und Pack wurden verstaut, um sogleich in freudiger Erwartung zum Beauty-Corner zu wetzen, die Kosmetikerinnen und Masseurinnen zu begutachten, und Termine für die körperliche Entkrampfung und Entspannung zu fixieren. Bis es soweit war, liessen wir in der Sauna den Schweiss aus den Poren rinnen und ruhten mit Blick auf den See am Pool.
Ein nächster fixer Programm erwartete uns erst am Abend. Ein Mega-Mega-Event!... Eine Hammer-Party, an der uns nicht nur Hören und Sehen, sondern auch die Lust auf perlenden Schaumwein vergehen sollte. Doch dazu später. Erst mal machten wir es uns beim Italiener gemütlich. Ein paar Flaschen Wein und der eine oder andere Schnaps, und wir waren für alle Schandtaten bereit. Dass es zu diesem in keiner Art und Weise kommen sollte, war so nicht voraussehbar. Na gut… ausser vielleicht für den Organisator. Der hatte die Lage wohl etwas zu optimistisch eingeschätzt und sich bei der Planung des Ausflugs etwas gar schnell zufrieden gegeben. So lotste er seine in Bälde bedauernswerten Kollegen an die Party der Mofarocker! Wie bitte? Skepsis war angebracht. Und wie sich herausstellen sollte nicht zu Unrecht.
Was da im Verlauf des Abends eben alle nicht abgehen sollte, dürfte schwierige zu übertreffen sein. Die Stichworte zur Ü-30-Party im Kurhaus mit Konzert der Mofarocker: Neue Deutsche Welle (war noch das Beste!), spärlich Publikum, grauenerregende Weibsbilder, unsäglich schlechter "Chlöpfmoscht". Letzteren spendierte uns Christian mit durchaus lauteren Absichten. Das, was schliesslich aus der Flasche perlte, war aber allerhöchstens für Bauchkrämpfe und gehörig Kopfschmerzen gut – und passte damit wunderbar zu dieser "Nicht-Party". So gesehen, ein harmonisch abgerundetes Schlussbouquet. Also Flucht und rein in die Hotelbar. Nach ein paar Gläsern exquisiten Cognacs war die Welt wieder in Ordnung. Potenzial für Schandtaten war aber auch hier nicht auszumachen. So blieb nur noch der Gang aufs Zimmer. Am Sonntag hatte der Organisator dann nichts mehr zu bieten. So spielte man in Hinterzarten eine Partie Minigolf, welche sich unverhofft zu einem ganz spassigen Event entwickelte. Da musste sogar eine zweite Runde her.