2006 - DAVOS ZUM DRITTEN
Davos zum dritten
Autor: Dani
In Jugenderinnerungen zu schwelgen, einmal wieder die schönen, viel zu schnell vergangenen Zeiten fernab von Berufshektik, Alltag und Vaterpflichten hochleben zu lassen, dies gehört mitunter zum Schönsten, was sich ein Oldfriend vorstellen kann. Vor allem Co-Organisator Patrick kann davon ein Lied singen, ist bei ihm in letzter Zeit doch alles ziemlich schnell vom Stapel gelaufen: Neue Beziehung, Kind, Selbständigkeit…wir alle wissen, das ist nicht immer einfach. So war niemand erstaunt, dass der nach hinten verlegte Herbstausflug wiederum Davos zum Ziel hatte. Jener Ort in den Bündner Bergen, der es Päde besonders angetan hat und wo er, sagen wir mal "die Leichtigkeit des Seins" in vollen Zügen genossen hat. Rein in den Jeep und mit Vollgas das Prättigau hinauf. Das war am Wochenende jahrelang Programm. Deshalb sollten sich auch die Oldfriends wieder mal zwei Nächte im Winterparadies um die Ohren schlagen dürfen. Bereits am Freitagnachmittag ging es los. Ein einziges Auto genügte dieses Mal, nur gerade vier Oldfriends reisten am 1. Dezember von dannen. Der Fünfte, Banker mit Verpflichtungen, reiste am Samstagmorgen mit eigenem Fahrzeug nach.
Zu diesem Zeitpunkt rieb sich die Vorhut noch kräftig die Augen, hatte man sich die erste Nacht doch nach allen Regeln der Kunst um die Ohren gehauen. Die Zeit reichte am Freitagabend gerade Mal, um das Gepäck zu deponieren, dann gings auf die Piste. Nach reichlich Bier und ein paar härteren "Anwärmerli" wurde der reservierte Tisch im Restaurant wieder freigegeben. Die Jungs entschlossen sich, lediglich am Bistrotisch ein paar Häppchen in die Kehle zu werfen. Im Casino verdiente sich Päde dann noch schnell ein paar Hunderter, und bewegte sich auf dem noblen Parkett der Piano-Bar alsdann schwungvoll und mit Verve, schliesslich geht es einfach leichter, mit dem Wissen, da noch ein paar Blaue in der Hosentasche stecken zu haben. Auf jeden Fall wagte sich Päde zusammen mit Chrigi gleich an zwei Schönheiten heran. Glücklichen Umständen hatten es etwas später Roli und Dani zu verdanken, dass sie "erben" und sich ins gemachte Nest setzen konnten. Allerdings gings mit jedem Schluck auch etwas mit dem Niveau bachab, so dass die beiden Hübschen irgendwann die Notbremse zogen und sich vom Acker machten. Wenigstens mussten sich Roli und Dani am Samstag keine Gedanken darüber machen, was sie denn Unsägliches von sich gegeben hatten. Der Alkohol liess solches nicht zu, eine Lücke klaffte in der Erinnerung. Ebenfalls dem Alkohol hatte Roli eine ruhige Nacht zu verdanken, ist er doch der erste, der es geschafft hat, neben Dani friedfertig einzuschlummern – trotz ohrenbetäubender Schnarchgeräusche.
Dem Schneemangel sei dank, konnten die Oldfriends ohne schlechtes Gewissen jegliches Sportgerät zu Hause lassen und gleich im "Fuxägufer" Weisswein und Molotov frönen. Mit dem neuen "Gspänli" Bernhard aus Sattel, der es sichtlich genoss, die richtigen Tipps im Kartenspiel zu geben, verlebten alle sonnige Stunden. Nur bei Dani nachtete es etwas früher ein. Verlor er doch auf Anhieb 100 Stutz an Roli.